Kennst du das auch, du begegnest einem Jazz Akkord wie z.B. C7/9/13, nur irgendwie kriegst du den einfach nicht so recht auf die Tasten. Das wird bald der Vergangenheit angehören! Denn in diesem Video zeige ich dir, wie du mit wenigen Profi-Tricks, solche Akkorde und auch ganze Akkordfolgen einfach und schnell schön klingend umsetzen kannst.
Prinzipien für toll klingende Jazz Akkorde (Jazz Piano Voicings)
Damit Jazz Akkorde so richtig toll klingen, müssen wir die Töne des Akkords schön anordnen. Man spricht dabei von einem sogenannten Voicing (Anordnung der Akkordtöne). Das tolle ist, du brauchst dazu bloss die nachfolgend aufgeführten 3 Prinzipien zu beachten, und wirst so schon in Kürze jeden noch so komplexen Akkord in einer echt cool klingenden Version spielen können!
Beispiel C7/9/13
Wir gehen hier einmal von einem im Jazz typischen Akkord wie dem C7/9/13 aus. Wenn wir diesen Akkord nun einfach innerhalb einer Oktave spielen, dann ergibt dies folgende Anordnung der Töne (= Voicing):
Die Töne auf der linken Seite (C-E-G-Bb) entsprechen dem C7-Vierklang. Die Töne auf der rechten Seite (D-A) sind die Tensions (Spannungstöne) 9 und 13. Nun ist das aber noch ein sehr primitives Jazz Piano Voicing (Anordnung der Töne) und klingt dementsprechend auch ziemlich schlecht. Deshalb müssen wir hier etwas ändern!
Prinzip 1: Grundton weglassen
In den allermeisten Fällen, können wir beim Akkord in der rechten Hand den Grundton weglassen. Der Grundton wird ja bereits mit der linken Hand gespielt und ist daher in der rechten Hand gar nicht mehr notwendig. Das ergibt für unseren Beispiel Akkord nun neu folgendes Voicing:
So klingt es schon ein bisschen besser, aber eben immer noch nicht wirklich gut.
Prinzip 2: Quinte weglassen
Bei Jazz Akkorden mit den Tensions #11, b13 und 13, klingt es sofort viel besser, wenn wir die Quinte weglassen. Unser Beispiel Akkord C7/9/13 weist die Tension 13 auf und wir können hier somit die Quinte weglassen:
Damit haben wir nun ein Jazz Piano Voicing erhalten, das schon ganz ordentlich klingt. Es gibt aber immer noch schönere Möglichkeiten.
Prinzip 3: Erhaltenes Voicing umkehren
Nachdem du Prinzip 1 und 2 angewendet hast, kriegst du ein bestimmtes Jazz Voicing (Anordnung der Töne für den Akkord). Dieses Voicing müssen wir nun noch umkehren, so wie es für uns am besten passt und eben auch am besten klingt. Das tun wir nun auch mit unserem erhaltenen Voicing des C7/9/13. Eine besonders schöne Möglichkeit ergibt sich, wenn die Septime (Bb) nicht zuoberst, sondern zuunterst gespielt wird:
Yeah, und damit haben wir nun ein echt cooles Jazz Piano Voicing des Akkords C7/9/13 gefunden. Genau so wird dieser Jazz Akkord sehr oft von den Profis gespielt!
Beispiel Akkordfolge mit Jazz Akkorden
Was dir nun noch fehlt, ist das Know-how, wie du nun auch ganze Akkordfolgen nach diesen Prinzipien in schönen Jazz Piano Voicings spielen kannst. Deshalb machen wir das Ganze nun konkret und wenden diese Regeln bei einer jazzigen Akkordfolge an, die typsich ist für Stile wie Barpiano, Jazz, Blues, Latin, etc.
Wir verwenden dazu die folgende Akkordfolge:
I Dm7/9 I G7/9/13 I Cmaj7/9 I A7/b9 I
Wenn wir nun die Prinzipien 1-3 anwenden, erhalten wir zum Beispiel folgende Jazz Piano Voicings. (Schritt für Schritt Anleitung dazu im Video)
Damit haben wir ein Arrangement, welches so richtig cool klingt und von den Profis sehr oft in ähnlicher Form verwendet wird!
Noch viel mehr solcher praktisch gleich umsetzbarer Tipps und Tricks findest du übrigens im ebook Spielen und Verstehen - Band 2. Damit legst du die beste Grundlagen für das spielen in Stilrichtungen wie Barpianio, Jazz, Blues, Latin, etc.
Wichtig: Zur ganz praktischen Umsetzung sind dann die Kurse sehr empfohlen. Damit wird es wie hier in diesem Video ganz praktisch und an den Tasten fass- und umsetzbar. Viel Spielfreude wartet auf dich!