Klavier Akkorde sind der absolute Schlüssel für das freie Klavierspielen ohne Noten. Wenn du sie verstehst und anwenden kannst, dann eröffnet sich dir eine ganz neue und faszinierende Klangwelt! Mit diesem Beitrag wird genau das passieren: Du wirst Klavierakkorde verstehen lernen und dank vielen eingestreuten Tipps und Tricks besser und schneller spielen können!
Neben einem umfassenden Grundverständnis für Klavierakkorde lernst du hier auch, wie du dir 60 Akkorde in nur 30min merken kannst, wie man Vierklänge nur mit Dreiklängen super einfach spielen kann, wie man mit Akkorden auf einfache Art und Weise improvisiert, und vieles mehr. Lies deshalb am besten den gesamten Beitrag, damit du keine wertvollen Tipps und Tricks verpasst!
Was sind Klavier Akkorde?
Definition des Begriffs Akkord
Wenn mehrere Töne gleichzeitig erklingen und sich diese auch harmonisch deuten lassen, dann spricht man von einem Akkord. In den allermeisten Fällen liegen dabei mindestens 3 verschiedene Töne vor, welche dann zusammen einen Akkord ausmachen. Das klingt jetzt noch etwas theoretisch, aber keine Sorge, wir werden das gleich praktisch anschauen. 😉
Klavier Akkorde: Dreiklänge
Es gibt bei den Akkorden sogenannten Dreiklänge und Vierklänge. Wie es der Name schon sagt, bestehen Dreiklänge aus drei verschiedenen Tönen. Hier einmal ein Beispiel eines C-Dur Dreiklangs:
Der C-Dur Dreiklang ist definiert durch die Töne C, E und G. Der Aufbau eines Dur-Dreiklangs folgt dabei einem festen Prinzip. Für einen C-Dur Dreiklang benötigen wir als Startpunkt den Ton C. Dieser Ton nennt sich auch Grundton. Dann folgt eine grosse Terz, das ist einfach ein Abstand von 4 Halbtonschritten (4 Schritte von Taste zu Taste). Entsprechend diesem Abstand erhalten wir den Ton E (grosse Terz). Von hier aus benötigen wir noch den Abstand einer kleinen Terz (3 Halbtonschritte) und erhalten so den Ton G (Quinte).
Gemäss diesem Prinzip lassen sich alle Dur Akkorde in der sogenannten Dur Dreiklang Formel zusammenfassen. Das Geniale dabei ist, dass du dir bloss den Aufbau merken musst, und denselben Akkord dann von jedem Ton aus spielen kannst, also z.B. auch den F-Dur Dreiklang, A-Dur Dreiklang usw. Damit lernst du die Akkorde am Klavier natürlich viel, viel schneller, wie wenn du dir von jedem Akkord die einzelnen Töne einprägen würdest oder immer in einer Akkordtabelle nachschauen müsstest!
Fingersatz Dreiklänge
In der Grafik oberhalb siehst du auch graue Zahlen. Diese Zahlen stehen für den Fingersatz der rechten Hand. So nennt man am Klavier die Angabe, welcher Finger welche Taste spielen soll. Die Finger werden dabei einfach durchnummeriert vom Daumen (1) bis zum kleinen Finger (5). Für den Dreiklang in der Grafik oberhalb sollten also die Finger 1 (Daumen), 3 (Mittelfinger) und 5 (kleiner Finger) der rechten Hand verwendet werden. Probiere das am besten gleich aus und spiele den C-Dur Dreiklang einmal am Klavier. Achte dabei auch auf eine gute Fingerhaltung und Anschlagtechnik.
Klavier Akkorde: Vierklänge
Die sogenannten Vierklänge bestehen wie der Name schon sagt aus vier verschiedenen Tönen. Dabei ist das Gute, dass sie auf den Dreiklängen aufbauen. Der Cmaj7-Vierklang zum Beispiel, hat als Basis einen C-Dur Dreiklang in sich. Dazu kommt dann bloss noch ein weiterer Ton dazu. Hier einmal im Beispiel der Cmaj7-Vierklang:
Mit den Tönen C, E und G haben wir hier wieder den C-Dur Dreiklang enthalten. Dazu kommt nun noch der Ton H (B in der engl. Schreibweise*). Das sind nun die vier Töne des C-Maj7 Vierklangs. Auch hier folgt der Aufbau einem festen Schema. Wir haben den Grundton C. Dann folgt eine grosse Terz (4 Halbtonschritte) zum Ton E, eine kleine Terz (3 Halbtonschritte) zum Ton G, und eine grosse Terz (4 Halbtonschritte) zum Ton B (= deutsch H). Entsprechend dieser Schichtung von Terzen, spricht man beim Akkorden auch von Terzschichtung.
Bei Vierklängen musst du dir diesen Aufbau aber nicht genauso merken. Wie das viel einfacher geht sowie weiterer praktische Tricks lernst du im Verlaufe dieses Beitrags!
* Akkorde werden meist in internationaler und somit englischer Schreibweise notiert. Der deutsche Ton H wird auf englisch B genannt. Auch wenn dies anfangs für Verwirrung sorgen kann, lohnt es sich, von Anfang weg die englische Schreibweise einzuprägen.
Fingersatz Vierklänge
Auch hier sollten wir gemäss der Grafik oberhalb bestimmte Finger der rechten Hand für diesen Vierklang verwenden. In diesem Fall kannst du für den Ton G wählen, ob du den 3. oder 4. Finger spielen möchtest. Am besten gleich jetzt kurz am Klavier ausprobieren. Du wirst merken, dass ein Major-7 Akkord schon wieder recht anders klingt, wie bloss ein Dur-Dreiklang.
Akkordsymbole von Klavier Akkorden
Damit man Akkorde nicht immer voll ausschreiben muss wie z.B. C-Dur, werden sogenannte Akkordsymbole benutzt. Das ist nichts anderes als eine Abkürzung. Für den Dreiklang C-Dur wird zum Beispiel einfach "C" geschrieben. Steht nun z.B. über den Noten/Text der grosse Buchstabe C, so ist damit gemeint, dass hier der C-Dur Dreiklang gespielt werden soll. Für jeden Akkordtyp gibt es wieder ein eigenes Akkordsymbol. Im Verlaufe dieses Beitrags wirst du noch viele andere Akkordsymbole kennen lernen.
So werden Klavier Akkorde gespielt
Derselbe Akkord lässt sich am Klavier in sehr vielen verschiedenen Varianten spielen. Das ist ein Unterschied zu anderen Begleitinstrumenten, wie z.B. der Gitarre, wo nicht gleich viele Möglichkeiten vorhanden sind. Man spielt am Klavier daher weniger Griffe, sondern Akkorde in verschiedenen Lagen (Umkehrungen) und Varianten (Voicings).
Umkehrungen
Die Dreiklänge und Akkorde, welche ich dir bis dahin gezeigt habe, waren alle in der sogenannten Grundstellung. Das ist die Ausgangslage, um den Aufbau zu verstehen und einen Dreiklang am Klavier zu finden. Nun können die Akkorde aber auch umgekehrt werden. Wie das geht, zeige ich dir anhand des Beispiels des C Dur Dreiklangs.
Dreiklang in Grundstellung
Bei einem Dreiklang in der Grundstellung, kommt der Grundton zuunterst zu liegen. Bei einem C-Dur Dreiklang, ist das der Ton C, bei einem G-Dur Dreiklang wäre es der Ton G etc.
Dreiklang in der 1. Umkehrung
Nun wird der unterste Ton (hier C) neu einfach eine Oktave höher gespielt (gleichnamiger, höher liegender Ton) während die Töne E und G bleiben und wir erhalten so die 1. Umkehrung. Aufgrund der neuen Abstände, gilt hier dann ein anderer Fingersatz (grau).
Dreiklang in der 2. Umkehrung
Wenn wir wiederum den untersten Ton eine Oktave höher spielen, erhalten wir die 2. Umkehrung. Im Beispiel des C-Dur Dreiklangs wird somit der Ton E nun eine Oktave höher gespielt, wobei die Töne G und C bleiben.
Das Geniale daran ist nun, dass dies ausnahmslos bei allen Akkorden funktioniert. Sogar bei wirklich komplexen Jazz-Akkorden mit Spannungstönen (weitere zusätzliche Töne), kann immer dieses Prinzip angewendet werden, um Umkehrungen zu erhalten. Mit diesen Umkehrungen können dann z.B. wunderbar Songs begleitet werden. Das klingt viel, viel schöner, als bloss immer nur mit der Grundstellung der Akkorde!
Voicings
Umkehrungen sind aber noch lange nicht alles. Man kann die Töne eines Akkordes am Klavier wohl so gut wie an keinem anderen Instrument auch völlige frei über die Tastatur verteilen! Eine solche Anordnung nennt man Voicing. Hier einmal ein paar Beispiele von möglichen Voicings eines C-Dur Dreiklangs:
Bei solchen Voicings sollte einzig beachtet werden, dass zuunterst jeweils der entsprechend Basston gespielt wird (für Piano Solo). Als Basston wird grundsätzlich der Grundton des Akkords gespielt, in diesem Fall also der Ton C. Einzig bei Slash-Akkorden ist das anders: Hier wird dann nicht einfach der Grundton, sondern der Ton hinten am Slash (.../E) als Basston gespielt.
Das freie Klavierspielen klingt immer viel schöner, wenn mit Voicings gespielt wird, sei dies beim Begleiten von Songs, beim Spielen von Piano Covern von Stücken/Songs (Piano Solos) oder beim ganz freien Improvisieren.
Welche Akkorde gibt es beim Klavier?
Grundsätzlich gibt es unzählige Klavier Akkorde und Varianten. Das Gute ist aber, dass alle Akkorde von vier Basis Dreiklängen und sieben Basis Vierklängen abstammen. Das ist insofern wichtig zu verstehen, als alle weiteren Akkordvariationen auf diesen Basis-Akkorden aufbauen.
Für das effektive Spielen von z.B. Pop-Musik brauchst du aber lange nicht alle diese verschiedenen Klavier Akkorde. Falls du möchtest, kannst du an dieser Stelle auch gleich runter scrollen zum Abschnitt "Welche Akkorde sind die wichtigsten?". Hier lernst du die Akkorde kennen, welche du besonders für Pop/Rock-Musik am häufigsten brauchen wirst. Diese rund 60 Akkorde kann man sich übrigens in nur 30min merken. Mit dem Trick aus der PDF Die wichtigsten Akkorde im Überblick wird dir das auch gelingen!
Vier Basis Dreiklänge
Nachfolgend eine Klavier Akkordtabelle der vier Basis Dreiklänge, jeweils immer im Beispiel von C aus gespielt. Du findest hier auch die häufigsten Akkordsymbole (gibt auch noch andere) für den entsprechenden Dreiklang sowie Tipps, wie du diese am einfachsten finden kannst.
Dur Dreiklang
Akkordsymbole für C Dur: C
Tipp: Suche den Grundton (C für C-Dur) und zähle hier 4 und danach 3 Halbtonschritte ab.
Erklärung im Video
Moll Dreiklang
Akkordsymbole für C Moll: Cm, c, C-
Tipp: Suche den Grundton (C für C-Moll) und zähle hier 3 und danach 4 Halbtonschritte ab.
Erklärung im Video
Übermässiger Dreiklang
Akkordsymbole für C überm.: C+, C#5, Caug
Tipp: Suche den Grundton (C für C-übermässig) und zähle hier 4 und danach nochmals 4 Halbtonschritte ab.
Verminderter Dreiklang
Akkordsymbole für C verm.: C°, Cb5, Cdim
Tipp: Suche den Grundton (C für C-vermindert) und zähle hier 3 und danach nochmals 3 Halbtonschritte ab.
Dur, Moll, Übermässig und Vermindert stellen also die vier Basis Dreiklänge dar. Spiele am besten gleich jetzt diese vier Basis Dreiklänge auch am Klavier und achte dabei auf die verschiedenen Klänge. Es lohnt sich sehr, auch gleich den Aufbau in Halbtonschritten dieser vier Dreiklänge auswendig zu lernen. Damit kannst du dann auch ohne grosse Mühe Vierklänge am Klavier finden, denn sie bauen auf den Dreiklängen auf!
Sieben Basis Vierklänge
Nun kommen wir zu den sieben Basis Vierklängen. Auch hier findest du nachfolgend eine hilfreiche Klavier Akkordtabelle inklusive Angabe der Fingersätze (grau), der häufigsten Akkordsymbole und Tipps, wie du die Vierklänge am einfachsten finden kannst.
Dominant-7
Akkordsymbole: C7
Tipp: Suche den gleichnamigen Dur-Dreiklang (hier C-Dur) und spiele dazu die Oktave minus
2 Halbtonschritte (hier Bb)
Dominantseptakkorde superschnell auf dem Klavier lernen!
Major-7
Akkordsymbole: Cmaj7, CMA7, CΔ , Cj7
Tipp: Suche den gleichnamigen Dur-Dreiklang (hier C-Dur) und spiele dazu die Oktave minus
1 Halbtonschritt (hier B)
Der Major 7 Akkord nur mit Dreiklängen gespielt!
Moll-7
Akkordsymbole: Cm7, C-7, CMI7
Tipp: Suche den gleichnamigen Moll-Dreiklang (hier C-Moll) und spiele dazu die Oktave minus 2 Halbtonschritte (hier Bb)
Der Moll 7 Septakkord nur mit Dreiklängen gespielt!
Vermindert-7
Akkordsymbole: C°7, Cdim7
Tipp: Suche den gleichnamigen verminderten Dreiklang (hier C-vermindert) und spiele dazu die Oktave minus 3 Halbtonschritte (hier Bbb)
Moll-7-b5
Akkordsymbole: Cm7b5, Cm7(b5), CØ
Tipp: Suche den gleichnamigen verminderten Dreiklang (hier C-vermindert) und spiele dazu die Oktave minus 2 Halbtonschritte (hier Bb)
Major-7-#5
Bsp: C-Vermindert-7
Tipp: Suche den gleichnamigen übermässigen Dreiklang (hier C-übermässig) und spiele dazu die Oktave minus 1 Halbtonschritt (hier B)
An dieser Stelle empfehle ich dir sehr, einmal alle Basis Vierklänge am Klavier zu spielen und genau auf deren Klang zu hören. Du lernst die verschiedenen Klänge so schon mal etwas kennen und kannst dir etwas darunter vorstellen.
Weitere häufige Akkorde
6-er Akkorde
Bei den 6-er Akkorden, kommt zum Dur oder Moll-Dreiklang einfach oben eine grosse Sekunde (2 Halbtonschritte) dazu. Dabei handelt es sich nicht mehr um eine für Akkorde übliche Terzschichtung. Daher gehören die 6-er Akkorde nicht zu den Basis Vierklängen, werden aber trotzdem recht häufig verwendet.
Dur-6
Akkordsymbole: C6
Tipp: Suche den gleichnamigen Dur-Dreiklang (hier C-Dur) und zähle von der Quinte (hier G) 2 Halbtonschritte nach oben (=A)
Moll-6
Akkordsymbole: Cm6, C-6, CMI6
Tipp: Suche den gleichnamigen Moll-Dreiklang (hier C-Moll) und zähle von der Quinte (hier G) 2 Halbtonschritte nach oben (=A)
sus-Akkorde
Die wohl häufigsten Akkorde, welche jetzt noch nicht aufgeführt worden sind, dürften die sus-Akkorde sein. Sie basieren auf einem Dur-Dreiklang oder auch Vierklang. Allerdings wird dabei die sogenannte Terz (Ton in der Mitte bei Grundstellung Dreiklang) weggelassen und dafür entweder der 2. Ton der Dur-Tonleiter (sus2) oder der 4. Ton (sus4) gespielt.
sus2-Akkord
Akkordsymbole für C sus2: Csus2, C2
Tipp: Suche den gleichnamigen Dur-Dreiklang (hier C-Dur) und zähle von der gr. Terz (hier E) 2 Halbtonschritte nach unten
Erklärung im Video
sus4-Akkord
Akkordsymbole für C sus4: Csus4, C4
Tipp: Suche den gleichnamigen Dur-Dreiklang (hier C-Dur) und zähle von der gr. Terz (hier E) 1 Halbtonschritt nach oben
Erklärung im Video
Gerade den sus4-Akkord trifft man oftmals auch als Dominant-Sept-Akkord an, wie z.B. C7sus4. Dazu spielt man einfach den sus4-Dreiklang (siehe oberhalb) und dazu dann noch die kleine Septime (Oktave minus 2 Halbtonschritte), bei C7sus4 also zusätzlich noch den Ton Bb (= deutsches B).
Mit den sus-Akkorden lassen sich übrigens auch so richtig coole Pop Piano Variationen spielen.
Akkorde mit Spannungstönen
Akkorde können auch mit Spannungstönen (Optionen, Zusatztönen) gespielt werden. Dabei kommen zu den eigentlichen Akkordtönen noch weitere Töne dazu. Diese wirken wie eine neue Farbnuance im bereits vorhanden Klang. Diese Thematik ist absolut faszinierend und öffnet nochmals ganz neue Klangwelten. Besonders in komplexeren Stilrichtungen wie z.B. Jazz, Blues, Boogie, Latin, etc. findet man viele solcher Akkorde mit Spannungstönen. Es werden aber auch beim Pop Piano Akkorde mit Spannungstönen angewendet - hier einfach meist nur Dreiklänge.
In den eBooks Spielen und Verstehen Band 1 und Band 2 findest du übrigens neben vielem anderen, leicht verständliche und vor allem sehr praktische Erklärungen zum Thema Akkorde mit Spannugnstönen. Wenn dich dieses Thema interessiert, dann schaue hier unbedingt einmal rein!
Welche Klavier Akkorde sind die wichtigsten?
Bei dieser Schwemme an Klavier Akkorden stellt sich natürlich nun die Frage, welche Akkorde denn die wichtigsten sind oder besser gesagt, am meisten verwendet werden. Das ist sehr nützlich zu wissen, denn damit kannst du optimal mit dem Lernen beginnen.
Ich empfehle fürs erste einmal nur mit den Dur- und Moll-Dreiklängen zu beginnen. Das Akkordgeschlecht Dur und Moll bildet die absolute Grundlage. Im Weiteren ist es so, dass besonders in der Pop und Rockmusik fast nur Dreiklänge verwendet werden. Sprich, wenn du die häufigsten Dur- und Moll Dreiklänge spielen kannst, dann liegt dir die Pop und Rockmusik sozusagen zu Füssen!
Ganz praktisch empfehle ich dir diese Übung für Klavierakkorde. Damit lernst du Schritt für Schritt alle Dur- und Moll-Dreiklänge und dies sogar in Umkehrungen. Übrigens: Diese Übung mache ich selber nach wie vor immer noch auch nach über 30 Jahren Klavierspielen, um so richtig fit zu bleiben. 🙂
Was sind DIE 4 AKKORDE?
Vermutlich hast du auch schon davon gehört, dass es möglich ist mit nur 4 verschiedenen Akkorden tausende von Songs zu spielen. Um welche Klavier Akkorde es dabei geht, werde ich dir hier gerne verraten - wie immer natürlich inklusive nützlicher Tipps und Tricks!
Stufenakkorde
Um das Prinzip der 4 Akkorde zu verstehen, müssen wir zuerst kurz einen Blick auf die Stufenakkorde werfen. Das sind jeweils die 7 Akkorde welche zu einer Tonart gehören. Die Tonart gibt sozusagen das Tonmaterial für ein Stück/Song vor und definiert so auch die 7 dazu passenden Akkorde. Nachfolgend die 7 Stufendreiklänge der Tonart C-Dur:
Das Prinzip ist dabei ganz einfach. Die Struktur des Dur-Dreiklangs auf der 1. Stufe (C-Dur-Dreiklang) wird einfach auf den weissen Tasten (Töne der Tonart C-Dur) nach oben verschoben. Man kann bereits alleine durch das verschieben dieser Struktur wunderbar mit Akkorden auf beeindruckende Art und Weise improvisieren!
Und es gibt übrigens auch noch mehr spannende Akkorde als nur die 7 Stufenakkorde.
Hit Akkordfolgen mit den 4 Akkorden
Die Akkordfolgen tausender Hit-Songs basieren nun oft nur auf vier dieser Stufenakkorde. Und zwar sind das die Stufen 1, 4, 5 und 6. In der Tonart C-Dur sind DIE 4 AKKORDE also C-Dur, F-Dur, G-Dur und A-Moll. Nun ist aber auch noch eine Abfolge dieser Akkorde nötig, damit es so richtig gut klingt. Und da haben sich drei besonders beliebte Akkordfolgen auf der Basis dieser 4 Akkorde herauskristalisiert.
Akkordfolge Nr. 1
I C / / / I Am / / / I F / / / I G / / / I
Wird z.B. im Verse von "Perfect" von Ed Sherran oder in "Stand by me" von John Lennon verwendet.
Akkordfolge Nr. 2
I Am / / / I F / / / I C / / / I G / / / I
Wird z.B. am Anfang des Chorus von "You raise me up" von Westlife verwendet.
Akkordfolge Nr. 3
I C / / / I G / / / I Am / / / I F / / / I
Wird z.B. am Anfang des Chorus von "Can you feel the love tonight" von Elton John oder bei "Right here waiting" von Richard Marx verwendet.
Im Video 4 einfache Akkorde lernen - tausende Songs spielen! zeige ich dir ganz praktisch am Klavier die 4 Klavier Akkorde in Aktion inklusive vorgespielten Beispiel-Songs und Tipps für das eigene Spielen.
Für diese wichtigen 4 Akkorde habe ich dir auch eine superpraktische Akkordübung. Damit lernst du diese 4 Klavier Akkorde inklusive den wichtigsten 3 Hitakkordfolgen in den wohl häufigsten 3 Tonarten. Praktischer geht's nicht mehr! 🙂
Welche Klavier Akkorde passen zu welchen Noten?
Dazu gibt es eine verblüffend einfache Antwort. Und zwar sollten die betonten Noten/Töne einer Melodie möglichst einem Ton des gerade gespielten Akkordes entsprechen. Betonte Noten/Töne sind zum Beispiel folgende:
- Erster Ton einer Melodiephrase (Abschnitt)
- Letzter Ton einer Melodiephrase
- Lange Töne
- Laute Töne
Das Ganze muss natürlich auch noch in den Kontext der Tonart passen. Wenn wir also z.B. die Tonart C-Dur verwenden, dann passen dazu grundsätzlich die 7 Stufenakkorde der Tonart C-Dur. Für die Melodie gilt als Grundlage die zur Tonart gehörende Tonleiter, in diesem Fall wäre das die C-Dur-Tonleiter. Auf dieser Basis können dann nach oben stehenden Prinzipien passende Noten/Töne zu entsprechenden Klavier Akkorden gefunden werden und umgekehrt.
Man muss dies aber einfach an den Tasten sehen, um es optimal lernen zu können. Diesbezüglich kann ich dir sehr den Klavierkurs Improvisation einfach gemacht empfehlen. Hier lernst du unter anderem genau das, nämlich wie du passende Melodien über entsprechende Akkorde spielen kannst!
Was sind Begleitakkorde?
Oftmals hört man auch den Begriff Begleitakkorde. Damit sind ganz einfach die zu einem Song/Stück gehörenden Akkorde gemeint. Diese werden in der Regel auf einem sogenannten Leadsheet notiert.
Leadsheet mit Begleitakkorden und notierter Melodie
Leadsheet mit Begleitakkorden und nur Songtext
Es gibt verschiedene Möglichkeiten solche Leadsheets mit Begleitakkorden am Klavier umzusetzen.
Liedbegleitung nach Begleitakkorden
Bei einer Liedbegleitung spielen wir am Klavier gemäss den Begleitakkorden eine entsprechende Begleitung ohne die Melodie selber zu spielen. Die Melodie wird in diesem Fall von einem Sänger/Sängerin oder von einem Melodieinstrument gespielt.
Piano Solo Version nach Begleitakkorden
Man kann auf dem Klavier aber auch perfekt eine Piano Solo Version (Piano Cover) nach Begleitakkorden spielen. Dabei spielt die linke Hand eine Begleitung nach Akkorden und die rechte Hand die Melodie.
Hast du diesen Beitrag schon geteilt?
Ich hoffe, du hast mit diesem Beitrag mehr Einblick in die faszinierende Welt der Klavier Akkorde erhalten und konntest auch schon viel für dein Klavierspielen davon profitieren. Wenn dem so ist, dann teile diesen Beitrag doch bitte auch gerade mit anderen. Viele kennen die spannende Welt der Klavier Akkorde und des freien Klavierspielens noch nicht und könnten sehr davon profitieren. Vielen Dank für jedes Teilen!
Wenn du selber so richtig mit dem freien Klavierspielen nach Akkorden loslegen möchtest, dann startest du am besten jetzt gleich mit einem Kurs. Für die meisten passt für den Anfang einer der Einsteigerkurse ideal:
Deine Songbegleitung (Liedbegleitung)
Dein Piano Cover (Piano Solos/Covers)
Improvisation einfach gemacht (Improvisation)
Dein Start am Klavier (Starterkurs für blutige Anfänger)
Es würde mich sehr freuen, dich schon bald in einem Kurs oder noch besser im Pianoclub zu begrüssen und auf deinem Weg zum freien Klavierspielen unterstützen zu dürfen.
Und ganz wichtig: Du wirst das, was du wirklich möchtest, am schnellsten lernen, wenn du gleich mit einem Kurs loslegst. Es ist absolut unnötig vorher noch abzuwarten oder noch viele Akkordübungen als Vorbereitung machen zu wollen!
Viel Freude an den Tasten!
Daniel